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7. April 2014

Servicewüste Ägypten – Teil 1

Servicewüste Ägypten – Teil 1

Von Touristenunfreundlich bis hin zu unheimlich und erschreckend – zum Glück war da noch Mustafa!

Teil 1: Umgeben von unfähigem Personal, totalem Chaos und eingeschlossen in meinem voller Panik erfüllten Körper, der sich in Todesangst befand – die Hinreise

Hätten wir unseren lieben „Zimmerjungen“ Mustafa, der natürlich bereits ein erwachsener Mann ist, nicht gehabt, hätte ich wahrscheinlich wirklich fast ausschließlich negative Erinnerungen an meinen Ägypten-Urlaub, in dem ich mit meinem Freund und dessen Family im Juni 2013 war.

Wo ich mit den schlechten Ereignissen und Situationen anfangen soll weiß ich schon gar nicht mehr, denn es gab einfach zu viele davon.

Naja, ich werde einfach mal mit dem Flug anfangen – der blanke Horror!!! Denn so entspannt und idyllisch das Foto aus dem Flugzeug auch aussehen mag, die Hinreise war es definitiv nicht….für mich zumindest….

Da ich ja sowieso schon total an Flugangst leide, wenn auch bis jetzt für mich aus noch unklaren Gründen, ist Fliegen für mich ja schon mein Quasi-Todesurteil. Es ist wirklich der totale Horror für mich in ein Flugzeug zu steigen, zu warten bis es langsam auf die Startbahn rollt und dann auch noch abhebt. Wie kommen die auch darauf dieses scheiß schwere Ding mit hunderten von Leuten einfach mal in die Luft zu schießen?? Und warum funktioniert das Ganze überhaupt? Für mich bisher immer noch ein unvorstellbares Rätsel.

Meistens sterbe ich dann erstmal tausend Tode mit Herzinfarkt, Panik und allem was dazu gehört. Wenn ich dann einmal ein paar Minuten in der Luft bin, renkt sich das alles ein bisschen ein, ich zwinge mich ruhig zu werden und mich abzulenken – klappt meistens mehr oder weniger. Macht das Flugzeug aber schon die kleinste Bewegung oder ruckelt es – bin ich erstmal wieder total in Panik und so geht das dann den ganzen Flug über. Man kann sich vorstellen wie fertig ich nach einem Flug dann immer bin 😉

Auf diesem Flug war allerdings alles noch viel schlimmer und es lief so gut wie alles schief und das nicht nur von meiner Seite aus.

Es ging schon los als wir endlich in der Schlange im Terminal ganz vorne beim Personal standen um unsere Boardingpässe zu zeigen und ins Flugzeug einzusteigen: die Mitarbeiter dieser Airline, die ich besser nicht nenne, da sonst wahrscheinlich kein Schwein mehr mit ihr fliegt, hatten irgendwas mit den Sitzplätzen vertauscht und nun musste alles noch einmal umgeswitcht werden – gut, dass wir vorher nicht schon extra für uns alle zwei Reihen im Flugzeug gebucht hatten, damit wir nebeneinander sitzen konnten und vor allem ich als Schisshase schön neben meinem Freund und nicht alleine neben Fremden sitzen musste. Tja, ich natürlich gleich schon auf 180, totale Krise!! Meine Gedanken: „Wie dumm kann man denn bitte sein?“, „Das geht ja mal gar nicht“, „Wenn das schon schief geht, was geht dann noch alles schief?“, „Mit denen fliege ich nicht!“…..

Die Mitarbeiter hatten natürlich auch noch alles total im Griff, vergaben dann neue Flugplätze, manchmal doppelt und dreifach, sodass im Flugzeug das totale Chaos ausbrach. Manche (die übrigens keine Flugangst hatten und nur aus Trotz protestierten) bestanden darauf neben ihrem Partner zu sitzen und fingen mit dem Personal an zu streiten bis sie letztendlich einsahen, dass das nicht eintreten wird. Andere wussten mittlerweile einfach nicht mehr wo sie sich jetzt genau hinsetzen sollen – es war eine Katastrophe (zumindest in meinen Augen)!

Währenddessen wurde ich nämlich immer panischer, da alles ein totales Wirrwarr war, alles schief lief und ich noch nicht einmal neben meinem Freund sitzen konnte. Zwischenzeitlich hatte ich dann auch noch das Gefühl, dass das Personal einfach mehr Leute in den Flieger gelassen hat als zugelassen sind und mit denen auch abheben wollte, denn es standen einfach immer noch viel zu viele einfach so im Gang rum. Und mittlerweile traute ich denen einfach alles zu. Ich wollte in dem Moment einfach nur raus und wieder nach Hause fahren!

Dann hatten aber doch noch alle einen Platz bekommen und der Flug ging los.

Ich – natürlich von den vorherigen Ereignissen noch total in Panik versetzt – konnte mich einfach überhaupt nicht mehr beruhigen. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz jeden Moment aus meinem Brustkorb springt und ich es mit der einen Hand, mit der ich mich nicht an den Vordersitz klammerte, wieder einfangen muss um es zurück in meinen Brustkorb zu stopfen.

Auch das Beruhigen, das normalerweise sonst eintritt, wenn ich ein paar Minuten wieder gerade in der Luft bin, wollte einfach nicht eintreten.

Zu meiner absoluten Beruhigung fing auch noch das Personal an, den ganzen Flug über heimlich in der Toilettenkabine zu rauchen – das fehlte mir gerade noch!
Ich saß ziemlich weit vorne, stickige Luft, der immer wiederkehrende Zigarettenrauch aus der Kabine des Personals, und dazu war mir sowieso schon kotzübel, da ich meine Panik nun einfach nicht mehr in den Griff bekam!

Wie soll man sich aber auch beruhigen können, wenn die Crew einen so unseriösen Eindruck macht??

Es kam dann natürlich auch zum Erbrechen, total widerlich und vor allem total peinlich. Mir tat einfach nur der Mann leid, der zwei Sitze weiter neben mir, gerade versuchte sein Essen einzunehmen. Doch er war wirklich nett zu mir, konnte sein Essen auch gut verzehren und fragte auch immer wieder ob es mir denn besser ginge.

Nachdem ich dann alles, was ich in mir hatte, rausbefördert hatte, war ich dann so erschöpft, dass ich einfach zu schwach war um weiter in Todespanik zu verharren. Übrigens gab es auf dem Flug keine Turbulenzen und der Pilot ist eigentlich echt angenehm geflogen. Außerdem hatte sich dann doch noch einer der Crewmitglieder als nett und hilfsbereit herausgestellt, versuchte mich zu beruhigen und brachte mir eine Sprite mit Zitrone drin – ich wusste nicht warum das helfen sollte, trank es aber trotzdem, weil er sagte das werde mir helfen und tatsächlich, danach ging es mir besser. Ob das Zufall, Placebo oder einfach die Tatsache war, dass mein Magen sowieso schon keinen Bestand mehr aufweise konnte, keine Ahnung, war mir in dem Moment auch einfach nur scheißegal.

Wir kamen dann zwar heil auf ägyptischem Boden an, doch hätte ich gewusst was in den nächsten Tagen so alles passiert, hätte ich diese anstrengenden Strapazen mit Sicherheit nicht auf mich genommen….

Lest im zweiten Teil, wie meine Ägypten-Reise weiterging…

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