Ich fühle was, was du nicht siehst

Die Welt aus der Perspektive des Kindes betrachten – das ist der Ansatz, den Carina Thiemann in ihrem Buch „Ich fühle was, was du nicht siehst“ verfolgt. Die Pädagogin und Gründerin von Weltvonunten zeigt anhand von Alltagssituationen auf, wie Kinder ihren Alltag erleben und was in ihnen wirklich vorgeht.

Dabei beschreibt sie nicht nur die typischen Konflikte zwischen Eltern und Kindern, sondern geht tiefer und zeigt auf, welche Bedürfnisse und Nöte hinter dem Verhalten der Kinder stecken. Sie erklärt, dass sie oft noch viel mehr Verständnis, Empathie und Liebe brauchen, als wir ihnen geben.

Thiemann schafft es, uns die Welt aus Sicht der Kinder zu zeigen. Sie beschreibt deutlich wie auch Kinder Stress und Anspannung erleben. Zudem gibt sie uns praktische Tipps, wie wir unseren Kindern helfen können, ihre Gefühle und Bedürfnisse besser zu verstehen und darauf einzugehen. Sie zeigt uns Wege auf, wie wir als Eltern unser Kind als Menschen im Blick behalten und so eine friedvolle, glückliche Familienatmosphäre schaffen können.

Das Buch ist durchgehend zweifarbig gestaltet und bietet somit auch visuell ein angenehmes Leseerlebnis. Thiemann schreibt dabei in einer authentischen, lebendigen und liebevollen Art und Weise darüber, wie Kinder die Welt erleben und wie Eltern darauf eingehen können.

Besonders bemerkenswert ist Thiemanns Appell an das „milde Herz“ der Eltern. Durch das Eintauchen in die Welt der Kinder und das Verständnis für ihre Bedürfnisse können Eltern eine friedvolle Elternschaft leben, die den Bedürfnissen aller Familienmitglieder gerecht wird.

Insgesamt ist „Ich fühle was, was du nicht siehst“ ein sehr empfehlenswertes Buch für Eltern, aber auch für Erzieherinnen und Erzieher. Es bietet praktische und lebensnahe Tipps, wie man mit den Bedürfnissen der Kinder umgehen kann, und regt dazu an, die Welt aus der Perspektive der Kinder zu betrachten.

Carina Thiemann hat durch ihr Engagement bei Weltvonunten schon viele Eltern und Pädagogen erreicht. Auch ihr Buch „Ich fühle was, was du nicht siehst“ zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse und Sichtweisen der Kinder in den Fokus zu rücken. Mit ihrem Appell an das „milde Herz“ gelingt es Thiemann, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Kinder nicht einfach nur „kleine Erwachsene“ sind, sondern dass sie ihre eigene Welt haben, die wir Erwachsene verstehen und wertschätzen sollten.