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11. November 2021

Depressionen – das richtige tun

Depressionen – das richtige tun

5,3 Mio. Deutsche erkranken jedes Jahr an einer Depression. Die ernst zu nehmende psychische Krankheit kann starke Auswirkungen auf Angehörige und Freunde haben. In ihrem Buch „Depression. Das richtige tun“ geht Christine Hutterer vielen Fragen die bei Erkrankten aufkommen auf den Grund: Kann ich helfen und wenn ja, wie? Was ist eine Depression eigentlich genau? Wie spreche ich den Verdacht an? Wie schaffe ich es zu helfen, ohne mich selbst aufzugeben?
Mit Lösungen aus der therapeutischen Praxis, beschreibt sie gängige Therapien und nennt darüberhinaus geeignete Anlaufstellen. In sechs Kapiteln werden die notwendigen Schritte erklärt und die Phasen der Heilung erläutert: Vom nötigen Hintergrundwissen, um die Art der Depression zu erkennen, über das Beleuchten der eigenen Erwartungen und der derzeitigen Beziehung zum Betroffenen bis hin zur achtsamen Selbstwahrnehmung, in der Grenzen klar abgesteckt werden, um die eigene körperliche und psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten. So kann es gelingen, für Betroffene auf ihrem Weg hinaus aus der Depression Kraft und Halt zu spenden und nicht zuletzt gemeinsame Zukunftsperspektiven zu entwerfen.

Das Buch ist ein hervorragender Leitfaden. Christine Hutterer gibt uns einen unglaublich durchdachten und umfassenden Einblick in eine der komplexesten und dennoch weit verbreiteten psychischen Erkrankungen bietet. Ausgehend von ihren umfangreichen persönlichen Erfahrungen als Psychologin bietet sie einen detaillierten und praktischen Leitfaden, der Menschen, die an Depressionen leiden, unterstützt und gleichzeitig einen Einblick in die Symptome, Ursachen und wirksamen Behandlungen gibt.

Das Buch deckt alle Aspekte der Betreuung von Menschen mit Depressionen ab, einschließlich des Verständnisses der Krankheit, der Erkennung von Warnzeichen, der effektiven Kommunikation mit den Betroffenen und der Unterstützung bei der Suche nach angemessener professioneller Hilfe. Es enthält durchdachte Ratschläge, wie man ein guter Zuhörer sein kann, ohne sich von der Situation überwältigen zu lassen, und wie man Ermutigung anbietet, ohne zu sehr zu drängen oder unrealistische Forderungen zu stellen. Die Kapitel sind so verständlich geschrieben, dass selbst komplexe Themen wie die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) leicht zu verstehen sind.

Im gesamten Buch betont Hutterer, wie wichtig es ist, sich um sich selbst zu kümmern und für jemanden da zu sein, der mit Depressionen zu kämpfen hat. Sie erkennt an, dass Familienmitglieder oder Freunde aufgrund mangelnder Selbstfürsorge leicht „ausbrennen“ können, und ermutigt dazu, ein Gleichgewicht zwischen Unterstützung und persönlichen Bedürfnissen herzustellen. Neben verschiedenen realistischen Tipps zur Stressbewältigung bei der Pflege von Menschen mit Depressionen stellt Hutterer auch gängige Therapieformen wie Psychotherapie oder Medikamente vor, die in Verbindung mit sozialer Unterstützung eingesetzt werden können.

Hutterers Buch zeichnet sich dadurch aus, dass es psychologisches Fachwissen mit der Liebe zum Detail verbindet und beschreibt, wie es für Familienmitglieder und Freunde ist, diese Krankheit zu verstehen und zu bewältigen. Daher ist es nicht nur eine lehrreiche Ressource zum Thema Depression, sondern auch ein praktischer Leitfaden, der zeigt, wie man mitfühlende und effektive Unterstützung leistet und dabei nicht nur auf andere, sondern auch auf sich selbst achtet.

Christine Hutterer ist Diplom-Psychologin und behandelt seit 2006 Patienten, die an Depressionen leiden. Sie verfügt über ein umfangreiches Wissen zu diesem Thema, das sich in ihrem Buch widerspiegelt. Sie behandelt komplexe Themen in einer klaren Sprache, die es ermöglicht, einen Einblick in den Zustand ihrer Angehörigen zu bekommen, ohne sich selbst überfordert zu fühlen. Derzeit arbeitet sie an der Klinik für Psychiatrie der Charité Universitätsmedizin Berlin, wo sie sich auf Gruppentherapien für Erwachsene mit schweren psychiatrischen Störungen wie Depressionen oder Angststörungen spezialisiert hat.

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