Nachhaltigkeit
21. April 2021
Der Gemeinschaftskompass
Wer ein gemeinschaftliches Projekt starten möchte, steht vor vielen Herausforderungen. Wie organisiert man die Zusammenarbeit? Wie schafft man ein gutes Miteinander? Wie behält man das große Ganze im Blick? Antworten auf diese Fragen liefert „Der Gemeinschaftskompass“ von Eva Stützel.
Das Buch gibt einen systematischen Überblick über die sieben Aspekte, die für das Gelingen von gemeinschaftlichen Projekten entscheidend sind: Individuen, Gemeinschaft, Intention, Struktur, Praxis, Ernte und Welt. Dabei stehen Individuen und Gemeinschaft bewusst im Mittelpunkt des Modells.
Individuen und Gemeinschaft: Der Schlüssel zum Erfolg
Warum ist die Fokussierung auf Individuen und Gemeinschaft so wichtig? Weil das Miteinander in einer Gruppe maßgeblich davon abhängt, wie gut die Bedürfnisse der einzelnen Personen beachtet werden und wie stark die Gruppe als Ganzes zusammenwächst. Hier setzt „Der Gemeinschaftskompass“ an, indem er konkrete Handlungsempfehlungen gibt, wie diese Mechanismen gestärkt werden können.
Ein Beispiel: Die Autorin stellt die Methode „Check-In“ vor, die am Beginn jeder Gruppensitzung angewendet werden kann. Dabei hat jedes Mitglied die Möglichkeit, kurz zu schildern, wie es ihm/ihr gerade geht, ohne dass dies kommentiert wird. Durch diese Methode werden einerseits Unterstützung und Verbundenheit im Team gefördert, andererseits aber auch Risiken und Konflikte frühzeitig erkannt.
Die sieben Aspekte des Gemeinschaftskompasses
Neben der Fokussierung auf Individuen und Gemeinschaft werden im Buch weitere Aspekte beleuchtet. Die „Intention“ befasst sich mit der gemeinsamen Vision und dem Ziel des Projekts. Die „Struktur“ legt fest, wie die Zusammenarbeit organisiert wird. Die „Praxis“ beschäftigt sich mit den konkreten Aktivitäten, die unternommen werden. Die „Ernte“ bezieht sich auf die Ergebnisse, die das Projekt hervorbringt. Die „Welt“ schließlich steht für die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in denen das Projekt stattfindet.
Praxisbeispiele und Methoden
Um die verschiedenen Aspekte praxisnah zu erläutern, greift die Autorin auf zahlreiche Beispiele von Wohnprojekten und Lebensgemeinschaften zurück. So wird beispielsweise das Projekt „Ökodorf Sieben Linden“ vorgestellt, das seit vielen Jahren erfolgreich nach ökologischen und sozialen Prinzipien arbeitet.
Neben den Praxisbeispielen präsentiert das Buch auch eine Vielzahl von Methoden und Übungen, die dabei helfen, die Mechanismen der Gruppenarbeit zu verstehen und zu verbessern. Hierzu zählen beispielsweise Übungen zur Selbstreflexion, zur Kommunikation oder zur Entscheidungsfindung.
Der Mensch im Mittelpunkt: Die Autorin Eva Stützel
Wer ist die Autorin, die mit „Der Gemeinschaftskompass“ ein so praxisnahes und anschauliches Buch vorgelegt hat? Eva Stützel ist Soziologin und hat sich auf die Erforschung von Gemeinschaften und alternative Lebensformen spezialisiert. Sie hat bereits zahlreiche Publikationen verfasst und arbeitet auch als Beraterin für Gruppen und Projekte.
Ihr umfangreiches Wissen und ihre jahrelange Erfahrung haben ihr dabei geholfen, „Der Gemeinschaftskompass“ zu einem wertvollen Ratgeber für alle zu machen, die gemeinschaftliche Projekte starten oder begleiten möchten.
Fazit: Ein Muss für alle, die gemeinsam Projekte umsetzen wollen
„Der Gemeinschaftskompass“ ist ein Buch, das alle anderen Ratgeber zum Thema „gemeinschaftliche Projekte“ in den Schatten stellt. Das Modell der sieben Aspekte ist klar strukturiert und leicht verständlich, die vielen Praxisbeispiele und Methoden machen das Buch anschaulich und praxisnah. Die Fokussierung auf Individuen und Gemeinschaft als zentraler Erfolgsfaktor ist stimmig und überzeugend.
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