Gesundheit & Wohlfühlen
11. November 2022
Verknackst, verschluckt, verbrannt
Das Baby greift in den Brei, der noch kochend heiß ist. Das Kleinkind steckt sich eine Murmel in die Nase. Die Tochter sticht sich beim Spielen im Wald einen Ast ins Auge. Der Sohn knallt auf dem Trampolin mit seinem Kumpel zusammen. Diese Liste ließe sich unendlich fortführen, denn im Alltag mit unseren Minis lauern diverse Gefahren. Der erste Impuls vieler Eltern: Ab in die Klinik! Die Folge: Viele Notaufnahmen sind überlastet – dabei ist von den hier Wartenden nicht einmal jeder fünfte kleine Patient ein echter Notfall. Das sorgt für lange Wartezeiten, hilft am Ende weder den Kids und ihren Mamas und Papas noch den Ärzten.
Genau das wollen die Kinderdocs Benedict-Douglas Sannwaldt und Till Rausch mit ihrem Buch „Geknackt, verschluckt, verbrannt: Wie du deinen Kindern zu Hause helfen kannst“ ändern – und Eltern eine Orientierungshilfe an die Hand geben, mit der sie erkennen, wie dramatisch die Lage wirklich ist…
Die beiden Autoren verfügen über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Notfallmedizin und bringen eine Fülle an Wissen und Expertise mit. In ihrem Buch behandeln die beiden Kinderchirurgen die häufigsten Arten von Verletzungen und Unfällen im Kindesalter, sie erklären, was ihr zu Hause als Erste-Hilfe-Maßnahmen tun könnt, um euer Kind bestmöglich zu versorgen, und zeigen auf, bei welchen Anzeichen sich Eltern auf jeden Fall auf den Weg ins Krankenhaus machen sollten – und erklären auch, was sie dort genau erwartet und warum.
Ein Buch zum vorsorglichen Drin-Schmökern, aber auch Schnell-mal-Nachschlagen. Mal hoch emotional, mal extrem dramatisch, zwischendurch sogar urkomisch. In jedem Fall aber immer mit viel Herz und Verständnis für alle Eltern, die sich Sorgen um ihren Nachwuchs machen.
Dieses Buch gibt Eltern praktische Ratschläge, wie sie mit häufigen medizinischen Notfällen bei ihren Kindern umgehen können. Es deckt alles ab, von kleinen Schnitten und Prellungen bis hin zu schwereren Verletzungen wie Ersticken oder Knochenbrüchen. Außerdem wird erklärt, wie man bei einem Säugling oder Kleinkind eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführt und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Vielzahl von Verletzungen und Krankheiten notwendig sind. Das Buch enthält sogar Informationen darüber, welche Schritte unternommen werden sollten, wenn ein Besuch im Krankenhaus oder die Behandlung der Verletzung oder Krankheit zu Hause in Betracht gezogen wird.
Die Kapitel sind durchgehen mit vielfarbigen Illustrationen versehen und in dem Leitfaden wird auch erläutert, wann Eltern mit ihren Kindern die Notaufnahme aufsuchen sollten. Er erklärt, welche Anzeichen auf eine sofortige medizinische Versorgung hindeuten, z. B. Fieber, Atemnot oder Bewusstlosigkeit. Er gibt den Lesern auch Ratschläge, welche Fragen sie ihrem Arzt stellen sollten, bevor sie die Notaufnahme aufsuchen.
Insgesamt ist „Geknackt, Verschluckt und verbrannt“ ein unschätzbares Hilfsmittel für unerfahrene und erfahrene Eltern, die sich mit lebensrettenden Fähigkeiten ausstatten wollen, während sie sich um das Wohlergehen ihrer Familien in medizinischen Notfällen kümmern. Dieses Buch kombiniert solide medizinische Ratschläge mit einer verständlichen Sprache, so dass komplexe Themen auch für Nicht-Mediziner/innen leicht zu verstehen und effektiv umzusetzen sind. Ein Muss für alle Eltern, die die Gewissheit haben wollen, dass sie das nötige Handwerkszeug haben, wenn bei ihrem Kind zu Hause oder anderswo im Alltag ein Notfall eintritt!
Till Rausch ist Kinderarzt mit dem Schwerpunkt Notfallmedizin an der Charité Universitätsmedizin Berlin, wo er seit 2005 arbeitet. Er verfügt über umfangreiche Erfahrungen in ländlichen und städtischen Gebieten in ganz Deutschland, wo er Kinder mit unterschiedlichem Hintergrund behandelt und eine qualitativ hochwertige Versorgung in akuten Krisensituationen für junge Patienten vom Neugeborenen bis zum späten Teenager bietet.
Benedict Sannwaldt ist Kinderarzt mit dem Schwerpunkt Traumabehandlung und arbeitet seit 2006 in der Notaufnahme der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Seitdem ist er für die Entwicklung neuer Protokolle verantwortlich, die darauf abzielen, die Ergebnisse bei verletzten jungen Patienten zu verbessern, sowie für die Bereitstellung von Unterstützungsressourcen wie z.B. Beratungsdiensten nach schweren Unfällen, die zu körperlichen und psychischen Verletzungen führen.
Kommentare