Nachhaltigkeit
31. August 2011
Lebendige Gärten
„Lebendige Gärten“ von Daniela Kälber – Eine inspirierende Studie über die Bedeutung der urbanen Landwirtschaft
In „Lebendige Gärten“ nimmt uns Daniela Kälber mit auf eine spannende Reise in die Welt der städtischen Landwirtschaft in Havanna. Die kubanische Hauptstadt hat in den letzten Jahrzehnten eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht und ist heute bekannt für ihre zahlreichen Klein- und Gemeinschaftsgärten, die einen bedeutenden Beitrag zur Versorgungssicherheit und Lebensqualität der Bevölkerung leisten.
Kälber beschreibt in ihrem Buch eindrucksvoll die Entstehungsbedingungen und Besonderheiten der Gärten in Havanna und zeigt, wie die kubanische Gesellschaft durch die Umorientierung auf nachhaltige Landwirtschaftsformen von den Erfahrungen profitiert hat. Die Autorin betont dabei insbesondere die Bedeutung der urbanen Landwirtschaft für die Ressourcennutzung, den Umweltschutz und die Produktivität.
Doch Kälber gibt auch zu bedenken, dass es in der kubanischen Gesellschaft selbst kaum ein Bewusstsein für die ökonomischen und sozialen Bedeutungen der urbanen Landwirtschaft gibt. Um nachhaltige Wirkungen zu erzielen, müssen die Produktionsbedingungen verbessert und den Gärtnern Raum für eigenmächtige Strategien gegeben werden.
Eine Besonderheit des Buches ist, dass Kälber nicht nur die Ergebnisse ihrer Studie präsentiert, sondern auch die wichtigsten Akteure und Organisationen vorstellt, die sich für die Förderung der urbanen Landwirtschaft in Havanna einsetzen. Die Beispiele aus der Praxis zeigen, wie es möglich ist, auch in den Städten auf nachhaltige und produktive Landwirtschaftsformen zu setzen.
Insgesamt ist „Lebendige Gärten“ eine inspirierende Studie, die nicht nur für alle interessant ist, die sich für nachhaltige Landwirtschaft und städtische Räume interessieren, sondern auch für diejenigen, die sich für die Entwicklungszusammenarbeit und internationale Beziehungen engagieren.
Als Autorin des Buches bringt Daniela Kälber selbst umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit mit. Die Geografin hat sowohl in Deutschland als auch in verschiedenen Ländern des Globalen Südens an Projekten zur nachhaltigen Entwicklung und Forschung mitgearbeitet. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen vor allem in den Bereichen Agrarökologie und Ressourcenmanagement.
In „Lebendige Gärten“ zeigt Kälber eindrucksvoll, dass nachhaltige Landwirtschaft und städtische Räume kein Widerspruch sein müssen, sondern im Gegenteil eine große Chance darstellen, um die Herausforderungen globaler Nachhaltigkeit zu bewältigen. Mit ihrem Buch leistet sie damit nicht nur einen wichtigen Beitrag zur internationalen Forschung, sondern auch zur praktischen Umsetzung von nachhaltigen Entwicklungskonzepten.
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