Spiritualität
5. Oktober 2009
Herr des schwarzen Himmels
Heute möchte ich euch das Buch „Herr des schwarzen Himmels“ von Amélie Schenk vorstellen, das ich kürzlich gelesen habe. In dem Buch geht es um die außergewöhnliche Lebensgeschichte eines Schamanen namens Zeren Baawai aus der Mongolei, der nicht nur von seinem eigenen Volk, den Burjaten, sondern in der ganzen Mongolei verehrt wird.
In erster Linie ist es eine authentische Darstellung einer kaum erforschten Nomadengesellschaft, ihrer mündlich überlieferten Geschichten und der Gesänge und Rituale ihrer Naturreligion. Doch es ist auch der mitreißende Erfahrungsbericht einer Ethnologin, Amélie Schenk, die sich mit Herz und Verstand auf das Land, die Menschen und ihr kulturelles Erbe einlässt.
Zudem ist die Geschichte von Zeren Baawai faszinierend und berührend zugleich. Der Schamane hat das geistige Erbe seiner Kultur auch in Zeiten der Unterdrückung bewahrt und es der Ethnologin anvertraut, um es für die Nachgeborenen zu erhalten. In „Herr des schwarzen Himmels“ erzählt er von seinem Volk, von seinem Land und seinem Leben.
Die Darstellung der burjatischen Kultur und ihrer Rituale ist sehr detailreich und einfühlsam. Man bekommt einen Einblick in eine andere Welt und lernt eine Gesellschaft kennen, die sehr eng mit der Natur verbunden ist. Besonders beeindruckend fand ich die Beschreibungen der schamanistischen Rituale und Zeremonien, die sehr mystisch und spirituell sind.
Amélie Schenk hat das Buch in sehr poetischer Sprache geschrieben, die die Atmosphäre der burjatischen Kultur sehr gut einfängt. Man merkt, dass sie sich intensiv mit dem Land und den Menschen auseinandergesetzt hat und ein tiefes Verständnis für ihre Kultur hat.
Insgesamt empfehle ich das Buch jedem, der sich für andere Kulturen und ihre Rituale interessiert. Es ist ein wunderschönes Buch, das einen tiefen Einblick in eine faszinierende Kultur ermöglicht. Besonders beeindruckend fand ich die positive Einstellung der Burjaten zur Natur und ihre Fähigkeit, im Einklang mit der Umwelt zu leben.
Zum Schluss noch ein paar Worte zur Autorin. Amélie Schenk ist eine anerkannte Ethnologin, die sich auf die Kultur und Religion der Mongolei spezialisiert hat. Sie hat bereits mehrere Bücher zu diesen Themen veröffentlicht und ist eine gefragte Vortragsrednerin auf internationalen Konferenzen. Sie hat es in „Herr des schwarzen Himmels“ geschafft, ihre Erfahrungen und Kenntnisse auf sehr eindrucksvolle Weise zu präsentieren. Das Buch ist nicht nur eine Aufzeichnung der Erzählungen von Zeren Baawai, sondern auch ein Zeugnis von Schenks Fähigkeit, sich auf andere Kulturen und Traditionen einzulassen und sie zu verstehen.
Kommentare