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„Lange Zeit hatte ich keinen Migräneanfall mehr. Die Migräne hatte sich in den letzten Jahren fast eingestellt. Ich erlitt nur noch sehr wenige Migräneattacken in den vergangenen Monaten und Jahren. Doch jetzt scheint die Migräne zurückzukommen. Das darf doch nicht wahr sein.“
…
Vor ungefähr acht Monaten ging es mir genau so. Diese Gedanken hatte ich in meinem Kopf. Denn zu diesem Zeitpunkt steckte ich in den ersten drei Monaten meiner ersten Schwangerschaft. Alles war (und ist es immer noch) ziemlich neu und ungewohnt. Doch eine alte Bekannte klopfte ebenfalls wieder an meine Tür – die Migräne. Ich dachte, dass ich sie ziemlich gut im Griff habe und ich sie nicht mehr so oft sehen müsste. Doch für die ersten drei Monate meiner Schwangerschaft musste ich sie zur Tür hineinlassen – und das zu meinem Ärger einige Male.
In den ersten drei Monaten meiner Schwangerschaft hatte ich also wieder des Öfteren mit Migräne zu kämpfen. Mein Körper musste sich extrem umstellen und so reagierte er unter anderem mit einigen Migräneattacken.
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Hatte ich vorher mal eine Attacke oder Kopfschmerzen, konnte ich sie meistens ziemlich schnell mit leichten Schmerzmitteln eindämmen oder sogar loswerden. Tja, aber, wenn man schwanger ist, ist das eben alles ein bisschen anders. Ich durfte und wollte die Schmerzmittel nicht mehr nehmen und so musste ich irgendwie anders damit umgehen. Zum Glück konnte ich mir mit einigen Hausmitteln und viel Schlaf helfen. Doch ich weiß, dass das nicht bei jeder Schwangeren funktioniert und auch, dass viele Schwangere nicht nur in den ersten drei Monaten mit Migräne zu kämpfen haben, sondern die ganze Schwangerschaft über. Und so dachte ich mir, ich gehe das Thema auf meinem Blog an – zum einen, weil es mich selbst betrifft und zum anderen, weil es bestimmt auch einige von euch betrifft und ich euch mit dem Beitrag ein wenig helfen und einen guten Einblick in das Thema gewähren kann. Vielleicht wusstet ihr das ein oder andere noch nicht und vielleicht hilft euch ja auch der ein oder andere Tipp bei Migräne in der Schwangerschaft weiter.
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Zahlen & Fakten zur Migräne in der Schwangerschaft
Nun etwas weg von meiner persönlichen Geschichte und hin zur Sache ganz generell. Lasst uns in das Thema „Migräne in der Schwangerschaft“ eintauchen. Ich möchte euch erstmal ein paar Zahlen und Fakten nennen, damit ihr besser begreifen könnt, wie viele Frauen von Migräne in der Schwangerschaft überhaupt betroffen sind, ob sich die Migräne bei Frauen eher verbessert oder verschlechtert, wenn sie schwanger sind und wenn sich die Migräne tatsächlich verbessert, wann es in der Schwangerschaft am ehesten dazu kommt.
Frauen mit Migräne in der Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft kann sich tatsächlich positiv auf eine Migräne auswirken. Das ist sogar bei vielen betroffenen Frauen der Fall. Dann können die Migräneanfälle entweder komplett ausbleiben oder in ihrer Intensität schwächer sein. Leider trifft das aber nicht bei allen schwangeren Frauen zu. Und so gibt es auch definitiv einige Frauen, die auch weiterhin in der Schwangerschaft an Migräne leiden. Bei manchen Schwangeren treten die Migräneanfälle sogar häufiger auf, sind heftiger als vor der Schwangerschaft und können zudem länger anhalten.
Einige Schwangere können wie bereits oben erwähnt eine Verbesserung der Migräne erwarten. Vor allem können diejenigen eine Verbesserung erwarten, bei denen die Migräne durch hormonellen Einfluss auftritt und diejenigen, die an einer Migräne ohne Aura leiden. Bei den Frauen, die von einer Migräne mit Aura betroffen sind, sieht das leider anders aus. Sie können meist keine Verbesserung der Migräne in der Schwangerschaft erwarten.
Wenn es zu einer Verbesserung der Migräne in der Schwangerschaft kommt, dann meist zu einem späteren Zeitpunkt und nicht zu Beginn der Schwangerschaft. Die Gründe für eine solche Verbesserung sind zum einen die hormonelle Lage mit einem steigenden Östrogenspiegel (hingegen soll ein sinkender Östrogenspiegel wie während des weiblichen Zyklus Migräneattacken auslösen können) und zum anderen eine gesündere Lebensweise (ausgewogene Ernährung, Verzicht auf Alkohol und Nikotin, Bewegung, keine oder wenige Medikamente, etc.) als vor der Schwangerschaft.
Natürlich gibt es außerhalb dieser Fakten immer einige Ausnahmen. Ganz generell kann man das aber so festhalten. Damit habt ihr erstmal einen Überblick bekommen, bevor ich jetzt darauf eingehen möchte, wie Betroffene Migräne in der Schwangerschaft behandeln können. Welche medikamentösen und welche natürlichen Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Schwangere mit Migräne?
Behandlung von Migräne in der Schwangerschaft
Je nach Stärke der Migräneschmerzen und dem eigenen Wohlbefinden, können Betroffene die Migräne entweder mit natürlichen Mitteln oder Medikamenten behandeln.
Medikamentöse Behandlung
Sind die Schmerzen der Migräneattacken sehr stark und für die Frau nicht mehr auszuhalten, gibt es die Möglichkeit, die Schmerzen mit Medikamenten zu lindern. Allerdings sollte man hier immer vorab mit seinem Arzt besprechen, welche Mittel erlaubt und geeignet sind und wie man diese dosieren muss. Keiner sollte ohne vorherige Absprache mit dem Arzt irgendwelche Schmerzmittel einnehmen, denn das kann dem Ungeborenen schaden. Versichert euch also unbedingt immer vorher bei eurem Arzt! Ansonsten gibt es aber einige generelle Leitlinien von Experten, die festlegen, welche Medikamente Frau bei Migräne in der Schwangerschaft nehmen darf und welche nicht. Daran kann man sich etwas orientieren.
Paracetamol:
Laut Leitlinie der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) ist Paracetamol ein Mittel, das die ganze Schwangerschaft über erlaubt ist, allerdings nur, wenn es sehr selten eingenommen wird. Das heißt, es darf auf keinen Fall dauerhaft angewendet werden. Laut Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) sollte Frau bei Migräne in der Schwangerschaft Paracetamol nur dann einnehmen, wenn Kontraindikationen für das Mittel ASS vorliegen – das heißt, wenn sie den Wirkstoff ASS zum Beispiel nicht verträgt.
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Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen, Naproxen und Diclofenac:
Diese vier medikamentösen Mittel sollten bei Migräne in der Schwangerschaft nur in Ausnahmefällen eingenommen werden. ASS und Ibuprofen sollten zusätzlich nur zwischen dem ersten und zweiten Schwangerschaftstrimester angewendet werden und nicht mehr im dritten.
Triptane:
Sogenannte Triptane sind laut DGN in der Schwangerschaft nicht geeignet bzw. zugelassen.
Leiden Frauen durch Migräne in der Schwangerschaft an starker Übelkeit, so sollten sie sich mit ihrem Arzt absprechen, welche Medikamente hier eingenommen werden dürfen und welche nicht.
Natürliche Behandlung
Sind die Migräneschmerzen in der Schwangerschaft einigermaßen erträglich, sollten Frauen statt zu Medikamenten lieber zu natürlichen Behandlungsmethoden greifen. Zur natürlichen Behandlung gibt es zum einen einige Maßnahmen, die man direkt bei einem Migräneanfall durchführen kann. Zum anderen gibt es einige vorbeugende Maßnahmen, die man bereits vorher aber eben auch in der Schwangerschaft weiterhin ausführen sollte, damit sie sich dann bei Migräneattacken in der Schwangerschaft bewähren können bzw. Attacken sogar ganz verhindern.
Direkte Maßnahmen:
Ist eine Migräneattacke im Anmarsch, hilft es oft sich direkt viel Ruhe zu gönnen. Das heißt, legt euch dann am besten sofort hin und versucht zu schlafen. Am besten eignet sich ein abgedunkelter Raum, in dem keine Geräusche zu hören sind.
Vielen Frauen hilft auch ein kühlendes Tuch, das sie sich auf die Schläfen oder die Stirn legen und einige empfinden gleichzeitig auch eine Wärmflasche auf dem Bauch als sehr angenehm und schmerzlindernd.
Mir persönlich hat bei meinen Migräneanfällen am Anfang der Schwangerschaft auch immer direktes Hinlegen und Schlafen bei ganz viel Ruhe und im Dunkeln geholfen. Nicht immer verschwand der Schmerz noch am selben Tag. Aber meist hatte ich am nächsten Tag wieder einen „klaren“ Kopf.
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Vorbeugende Maßnahmen:
Oft unterschätzt und doch so eine große Hilfe zur Vorbeugung von Migräneattacken: ausreichend (Wasser) trinken. So sollte man sowieso jederzeit und besonders in der Schwangerschaft darauf achten, dass man genügend trinkt – am besten Wasser. Denn oft kann mangelnde Flüssigkeitsaufnahme Auslöser einer Migräneattacke sein.
Entspannungsübungen wie beispielsweise die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen sind eine vorbeugende Maßnahme, die jeder Migräne-Betroffene draufhaben sollte. Die Durchführung der Übungen ist nicht nur vor, sondern vor allem auch in der Schwangerschaft eine tolle Sache, den eigenen Körper und somit den Kopf zu entspannen. Die regelmäßige Muskelentspannung hilft dabei, die ein oder andere Migräneattacke gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Regelmäßiger moderater Sport hilft ebenfalls nicht nur vor der Schwangerschaft, sondern auch währenddessen Migräneattacken zu verhindern.
Eine ebenso erprobte natürliche Behandlungsmethode bei Migräne in der Schwangerschaft ist Akupunktur. Sie hilft erwiesenermaßen vor allem bei episodischer Migräne und kann nicht nur vor, sondern auch in einer Schwangerschaft angewendet werden.
Die Biofeedback Methode ist außerdem auch eine vorbeugende Maßnahme, um Migräne bei Schwangeren zu behandeln. Dabei werden bestimmte Körperfunktionen für uns wahrnehmbar gemacht, die wir normalerweise nicht bewusst wahrnehmen. Mithilfe dieses Feedbacks können wir dann lernen, diese bestimmten Funktionen (wie z.B. Muskelspannung, Herzschlag, Atmung, etc.) zu unseren Gunsten zu verändern.
Zu guter Letzt ist es natürlich auch für Schwangere hilfreich, die eigenen Triggerfaktoren für Migräne zu meiden. Das heißt, man achtet darauf, die eigenen bekannten Migräneauslöser gar nicht erst aufkommen zu lassen, so dass am Ende auch die Migräne nicht aufkommt. Solche Trigger sind ganz individuell und können zum Beispiel Dinge wie Stress, Veränderung des Tagesrhythmus, bestimmte Lebensmittel, spezielle Düfte, Geräusche oder auch sehr helles Licht sein. Findet heraus, welche eure Migränetrigger sind und versucht diese dann zu vermeiden so gut es geht.
Grundsätzlich gilt: Wenn es möglich ist, sollte man bei Migräne in der Schwangerschaft komplett auf Medikamente verzichten und stattdessen lieber eine natürliche Behandlung wählen. Dieser Meinung bin ich auch. Und falls man es nicht mit den natürlichen Behandlungsmethoden aushält und doch medikamentöse Mittel nehmen möchte, muss man in jedem Fall vorab mit seinem Arzt sprechen und sich versichern, was man nehmen darf und was nicht.
Gut zu wissen ist aber auch, dass Migräne in der Schwangerschaft nicht gefährlich für das Kind ist, solange man ansonsten gesund ist. Ich denke, das ist für alle Schwangeren mit Migräne beruhigend zu hören.
Bildquelle Titelbild: Novartis Pharma GmbH; bearbeitet von Maike Pham
Kommentare
Ich leide generell unter relativ starker Migräne. Während der Schwangerschaft war das nahezu unerträglich. Ich habe nur flachgelegen und wollte mich am liebsten unter der Decke in einem dunklen Keller verstecken. Einige Tipps die du gibst haben mir auch ein wenig weitergeholfen, sonst wäre es unerträglich geworden.
super toll geschrieben. Danke für die ganzen Tipps... und kurz nebenbei du hast total toll ausgesehen in deiner Schwangerschaft. Ich hoffe ich lese mehr von dir. lg
Hallo Denise, Vielen lieben Dank! Liebe Grüße :)
Hat meine Schwester Probleme mit hab ihr den Artikel geschickt :=)
ðð